D I E   G E S C H I C H T E

Als ich das Grundstück sah, wusste ich sofort, dass ich daraus einen großartigen Garten gestalten möchte. Ich hatte bereits einen Garten in der Offenen Pforte Hannover gesehen und, ehrgeizig wie ich bin, wollte ähnliches erschaffen. Ich war allerdings ein absoluter Anfänger. Nie zuvor hatte ich einen Spaten in der Hand gehalten, kannte keine Pflanzen und hatte allgemein keine Ahnung vom Gärtnern gehabt. Und trotz alledem, drei Jahre nach dem ersten Spatenstich, fragte man mich, ob ich in der Offenen Pforte teilnehmen würde…. da der Garten so schön sei.

Der Weg dahin, das waren die schönsten Momente meines Lebens. Gartenbücher lesen, Gartenzeitschriften studieren, andere Gärten besuchen, den eigenen Geschmack bilden, den Berggarten Hannover in zweiwöchigen Rhythmus besuchen, alles aufschreiben, lernen, lernen, lernen.

Als ich sechs Wochen lang mit einem Beinbruch zu Hause saß, entwarf ich den Garten zuerst auf dem Papier. Der Zirkel war mein Hauptwerkzeug und führte zur runden und ovalen Linienführung, die für das lang gestreckte Grundstück ideal passte. Da wir das Haus zur Sonne ausrichteten und es etwas schräg stellten, konnten wir keine Rechtecke integrieren. Die fließende Linienführung war der ideale Begleiter, der auch von dem Aufsitzrasenmäher gut angenommen wurde.

Der Entwurf war gut und ich übertrug ihn nach dem Hausbau auf den frisch planierten Boden.

(Eine Zwischengeschichte:
Als wir das Land kauften, sagte der Nachbar, wir seien steinreich. Wir dachten an der Stelle natürlich nicht ans Geld, aber an mühsames Einsammeln von unbrauchbaren Steinen. Die Wahrheit war noch härter, aber auch viel interessanter: Noch in den sechziger Jahren stand auf dem Grundstück ein altes Fachwerkhaus. Es wurde abgerissen, aber die Steine wurden nicht weggefahren, sondern planiert und mit Erde bedeckt. Das, was beim Bauen der Hausversorgungsleitung und später beim Anlegen der Wege zum Vorschein kam, war ein Schatz von Hunderten wunderbaren, großen Sandsteinen.)
Diese Steine bewahrte Hans alle auf und als meine Linien auf dem Boden sichtbar wurden, fragte er mich, ob wir die Beete mit den Sandsteinen einfassen sollten. Ich stimmte am Telefon zu und schon am Abend konnte ich die ersten gelegten Meter sehen und was ich sah, beeindruckte mich. Seitdem sind die Sandsteine unser Baumaterial Nr. 1. Nach einiger Zeit war der Vorrat zwar ausgeschöpft, für Hans aber wurden die Sandsteine zum Hobby. Er sucht sie und findet immer Neue, was sehr wichtig ist, da ich immer neue Projekte im Garten habe.
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